Eine Blechlawine rollt durch Nordböhmen. Kurz hinter der Grenze zu Deutschland schleppen sich jeden Tag tausende Trucks auf engen Landstraßen durch die tschechischen Dörfer. An einer Autobahn wird seit Jahrzehnten gebaut. Jetzt stehen die Arbeiter vor dem Erzgebirge. Diesem letzten Hindernis der Verbindung von Prag nach Dresden rücken sie mit Baggern und vor allem mit Sprengstoff zu Leibe. Arbeiter wie Roman Vesely wurden dazu aus dem ganzen Land nach Nordböhmen geholt. Rund um die Uhr treiben sie mächtige Tunnel durch das harte, vulkanische Gestein. Zwei bis drei Meter graben sich die Arbeiter pro Schicht in den Berg. Zwölf Stunden ohne Sonnenlicht.

Der Panenka-Durchbruch könnte einer der letzten langen Erzgebirgstunnel in Tschechien werden. Denn Tunnel wie dieser sind teuer und zeitaufwändig. Zu zeitaufwändig, meinen manche, und so ist jetzt in der Bezirkshauptstadt Usti nad Labem ein heftiger Streit ausgebrochen. Der Bezirksrat hat beschlossen auf lange Tunnel künftig ganz zu verzichten. Bezirkspräsident Jiri Sulc ist froh über diese Entscheidung. Sie machen den Weg frei für eine möglichst schnelle Fertigstellung der Autobahn nach Deutschland, sagt er. Und die sei dringend nötig – für Nordböhmen, wie für das benachbarte Sachsen.

CZ-Tunnel 1       CZ-Tunnel 2