An seinem Feiertag, dem Todorov-Den, treffen sich tausende Reiter im ganzen Land, um mit wilden Pferderennen ihren Heiligen zu feiern. In der bulgarischen Stadt Sliven trainieren die Roma sogar das ganze Jahr über für diesen Tag. Die Pferderennen sind die Höhepunkte im grauen Alltag des Elendsviertels. Ca. 6000 Roma leben hier in Sliven, fast alle sind arbeitslos und viele hungern. Aufstiegschancen gibt es praktisch keine. Die einzigen Jobs sind Hilfsarbeiten für die Stadt. Plamen hatte Glück und kann als Müllkutscher etwa 50 € im Monat verdienen. Seine Frau sitzt wegen Diebstahl im Gefängnis, so bleibt seine Arbeit die einzige Einnahmequelle der Familie. Einen ganzen Jahreslohn hat er vor zwei Jahren für sein Pferd bezahlt, die Schulden muß er heute noch abstottern. Eine Investition, die sich eigentlich nicht rentiert. Doch ihre Tiere sind für die Roma mehr als eine Geschäftsgrundlage.

„Auf gute Nachbarschaft – vor Ort“ am 07.04.04 um 13.45 Uhr im MDR Fernsehen.

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