Die Gehöfte in den Karpaten Rumäniens kommen dem Betrachter aus Deutschland irgendwie bekannt vor. „Klar!“ sagt unser Dolmetscher Mihail, „hier haben bis zur Wende überall Deutsche gelebt.“ Der Landstrich heißt Siebenbürgen und ist das traditionelle Siedlungsgebiet der Siebenbürger Sachsen. Bis zur Revolution vom Dezember 1989 lebten etwa 600.000 Deutsche in Rumänien, jetzt, so schätzt man, sind es höchstens noch 120.000. Viele wanderten nach Deutschland aus. Der Trend konnte gestoppt werden und inzwischen gibt es sogar Rückkehrer. Einer von ihnen ist Herrman Kurmes. Der diplomierte Biologe versucht in der Nähe von Kronstadt (Bradsov) die einmalige und oft unberührte Landschaft Siebenbürgens für den Ökotourismus zu erschließen. Mit dem Naturbiologen Christoph Promberger und Gigi Popa, dem Inhaber und Betreiber der Pension „Elena“ bietet er Reisen zur Erkundung der Natur an. Bären, Wölfe und Luchse in den Bergen – in Mitteleuropa seltene oder ausgerottete Großräuber – sind nur ein Faktor, auf den Kurmes setzt. Wir beobachten ihn bei der Arbeit und begeben uns ausserdem auf „deutsche“ Spurensuche in Kronstadt und Herrmannstadt. Und auch Dracula spielt eine Rolle, ist er doch in Siebenbürgen zuhause gewesen.

„Auf gute Nachbarschaft – vor Ort“, am 17. und 24. Februar, 13.45 Uhr im MDR Fernsehen.

Bär in Rumaenien